Ich weiß wirklich nicht, weshalb ich mich ständig dafür rechtfertigen muss, dass ich keine Tiere essen möchte. Dabei wäre es doch viel angemessener, wenn die Leute mal einleuchtend ihren Fleischkonsum verteidigen würden, oder? Kommentare wie: „Es schmeckt mir halt“ und „Ist mir egal, wenn für mich ein Tier sterben muss“ sind wenig überzeugend, wenn man sich bewusst macht, dass jedes einzelne der weltweit jährlich rund 56 Milliarden für den Verzehr geschlachteten Tiere, ein wahres Martyrium hinter sich hat. 56 Milliarden! Diese Zahl sollte man sich mal anstelle eines Stückes Fleisch auf der Zunge zergehen lassen. Und bei dieser enormen Menge sind die Milliarden Fische noch nicht inbegriffen, die wegen der riesigen Anzahl nur in Tonnen gemessen werden können. Allein in Deutschland werden jedes Jahr um die 58 Millionen Schweine getötet. Massentierhaltung, Tiertransporte und dann der qualvolle Tod im Schlachthaus! Mir kommt wirklich die Galle hoch, wenn ich die Agrarminister von humaner Schlachtung reden höre! Was soll das denn bitte sein?
Dass Tiere bei ihrer Tötung in vielen Fällen nicht einmal betäubt sind und dass sie bei Beginn ihrer Zerstückelung oftmals noch leben, sich winden und regelrecht schreien, kann man in zahlreichen Dokumentationen von Tierschützern, die undercover in Schlachthöfen gearbeitet und dort gefilmt haben, sehen. Dass die hilflosen Opfer bevor es zur Sache geht bereits oft tagelang ohne Wasser und Nahrung transportiert wurden, dass sie bevor ihnen die Kehle aufgeschnitten wird, schon stundenlang das Blut ihrer Leidensgenossen riechen können und mit ansehen müssen, was ihnen blüht und dass sie dabei Todesängste durchstehen müssen … das alles soll uns egal sein? Ich bin sehr wütend darüber, dass die Menschen so sehr die Augen verschließen und immer meinen, dass ihre Bratwurst nicht so entstanden ist. Oder – und das ist wohl noch schlimmer – sich einfach keine Gedanken darüber machen, was sie da eigentlich essen.
Immer wieder höre ich von Leuten aus meinem Umfeld: „Wieso sollte ich mir eine Dokumentation über Massenschlachtungen ansehen? Ich will mir doch nicht den Appetit verderben!“ Das ist doch wirklich ohne Worte! Noch unglaublicher sind jedoch Menschen – und davon kenne ich leider auch einige – denen diese Bilder gar nichts ausmachen; die bei dem Anblick eines Schlachtungsvorgangs oder wenn eine Gans gestopft wird, sogar noch Appetit bekommen. Diesen Personen kann keiner mehr helfen und so etwas macht einen doch sehr traurig.
Hingegen freue ich mich unendlich über Berichte von Tieren wie der Kuh Yvonne, die die Flucht vor dem Schlachter geschafft haben! Yvonne lebt jetzt auf einem Gnadenhof. Weiter so!
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